Es ist bereits eine Woche her, dass ich nach Seoul gezogen bin! 7 Tage lang höre ich bereits die Sprache, die ich nicht verstehe, esse das Essen, das doch etwas schärfer ist als gedacht und verlaufe mich ständig in den Straßen von Seoul. Fantastisch! Seoul ist aber weder Berlin, Dresden noch Erfurt. Deshalb kommen hier 10 Dinge, die mir in Seoul aufgefallen sind.

 

  1. Pärchen, Pärchen, Pärchen!!!
    Überall sind Paare, die in Partnerlook durch die Stadt laufen, wenn nicht sogar genau das gleiche Oberteil anhaben. Sie kleben aneinander wie siamesische Zwillinge! Und als wenn das nicht schon nervig genug wäre, gibt es Restaurants, in denen man nicht mal alleine essen gehen kann, weil die Menüs auf mindestens zwei Personen ausgelegt sind. Da fühlt man sich manchmal wirklich ein bisschen fehl am Platz! Ich möchte doch nur etwas essen :O
  2. Wie Vegetarisch?!
    Als Veggie habe ich es hier schwer. Denn obwohl Seoul eine riesige Auswahl an Restaurants hat, fehlt die Auswahl für Vegans und Veggies! Findet man dann endlich mal was ohne Fleisch oder Fisch, sind da auf jeden Fall Ei- oder Milchprodukte enthalten.
  3. Ich war mal im Fernsehen!
    Koreanische Restaurants lieben Banner, Aufsteller – kurz jede Möglichkeit der Werbung. Und am besten lockt man Kund*innen an, indem man schon mal im Fernsehen war. Ob in einem Food Channel oder in einer Serie – Wenn das Restaurant irgendwo mal zu sehen war, gibt es davon riesige Banner mit Screenshots der besagten Szenen! (: Und irgendwie lockt das auch uns an! Falls jemand die koreanische Netflix Serie Let’s eat kennt, ihr wisst was ich meine…
  4. Non Stop Shopping
    Die Geschäfte haben hier von 10Uhr bis 10 Uhr geöffnet. Das ist ziemlich praktisch, wenn man Uni bis um 18 Uhr hat. Und das ist nicht gerade selten. Generell sind die Einkaufsstraßen viel lebendiger als in Deutschland. Es gibt überall gute Straßenmusik und Dance Crews. Vor den Geschäften werben die Leute mit Mikros ihre aktuellen Angebote, die ganzen Straßen sind voller Menschen. Und manche Lebensmittelläden haben nach Mitternacht noch geöffnet. Auch am Sonntag!
  5. Psst!
    Wenn ich in Berlin mit der U-Bahn fahre, passiert immer irgendwas – ob nun Musik, Bettler*innen oder einfach nur Gespräche. Aber in Seoul ist es einfach mucksmäuschenstill. Niemand spricht, niemand bettelt, niemand telefoniert – weder im Bus, noch in der U-Bahn. Alle starren auf ihr Handy und versuchen, so wenig wie möglich aufzufallen. Warum? Es halten sich einfach alle an die Regeln!
  6. K-Pop immer und überall
    Ich bin kein K-Pop Fan. Ich kenne gerade mal BTS und Blackpink. Und das auch nur, weil das die größten internationalen K-Pop Bands sind. Aber hier in Seoul kommt man nicht drumherum. K-Pop dröhnt aus jedem Supermarkt, aus U-Bahnhöfen, sogar aus der Bank, in der ich nur kurz Geld abheben wollte… Aber daran hab ich mich schneller gewöhnt, als ich wollte (: #becomingakpopfan
  7. Kakao Friends
    Kakao ist eine Kommunikationsapp, ähnlich wie Whatsapp. Nur wird Kakao hier für alles benutzt, was wichtig ist. Willst du z.B. einem Studentenclub beitreten, einen Bankaccount eröffnen oder einen Friseurtermin machen, musst du deine Kakao ID angeben, oder zumindest via Kakao einen Termin vereinbaren. Außerdem wird Kakao neben Naver auch als Navigationsapp benutzt.
  8. Please don’t touch me!
    Koreaner*innen sind so höflich und hilfsbereit, es ist fast unheimlich. Sie versuchen dir immer zu helfen, selbst wenn sie deine Sprache nicht sprechen. Sie holen ihren Google Übersetzer heraus und zeigen dir den Weg. Sie verbeugen sich vor dir, obwohl du sie doch gebeten hast, ein Foto von dir zu machen und sie entschuldigen sich bei dir dafür, kein Englisch zu sprechen, obwohl du doch der Depp bist, der nach Korea gezogen ist. ABER Koreaner*innen umarmen nicht. Wirklich nicht. Also selbst wenn es einen überkommt, weil man so dankbar ist oder weil man den Menschen richtig lieb gewonnen hat – lieber nicht (oder erst mal fragen). Stattdessen kannst du dich verbeugen oder zum Abschied winken – auch wenn die Person nur 30 cm von dir entfernt ist. Im Club ist das übrigens wieder was ganz Anderes! (: Da wirklich nur Augenkontakt aufnehmen, wenn man auch wild mit jemandem rumknutschen möchte O: #notkidding
  9. Plastik, Bombastik !
    Überall, wo ich hin gehe nur Plastik. Alles, was man im Supermärkten finden kann, ist in Plastik eingepackt. Wenn es regnet, gibt es in jedem großen Gebäude Tüten für Regenschirme und die Kaffeekultur ist hier so beliebt, dass alle ihre Eiskaffees in Bechern herumtragen. Selbst wenn man „zum Hierbleiben“ bestellt, kriegst du dein Getränk im Becher. Könnte ja sein, dass du doch früher los musst… Immerhin gibt es in Korea strenge Mülltrennung. Dazu ein anderes Mal mehr.
  10. Das Toilettenpapier-Problem
    Eine Sache, an die man sich wirklich gewöhnen muss, ist das Ding mit dem Toilettenpapier. In manchen Restaurants werdet ihr ein Schild an der Toilettentür finden, das sagt: Bitte kein Toilettenpapier in die Toilette werfen. Warum? Ganz einfach: Verstopfungsgefahr. Wohin sonst? In den Papierkorb daneben. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber auch nicht überall so gewünscht. Haltet einfach eure Augen offen nach Schildern, auf denen eine Anweisung steht (:

Der Mensch kann sich an alles gewöhnen (hat mir eine Freundin mal gesagt) – an die Zeitverschiebung, an scharfes Essen, an alles. Und Seoul ist bisher sehr gut zu mir! Deshalb freue ich mich schon auf die nächsten 10 Dinge, die mir auffallen werden!